Guide Schlüsselwörter, um alles über die Haute Horlogerie zu verstehen
Ist das fliegende Tourbillon für Sie ein Wetterphänomen, der Anker ein Schiffszubehör und die Hemmung ein Rohr am Heck Ihres Autos? Watchdreamer erklärt Ihnen alles!
Jeder technische Beruf hat seine...technischen Begriffe. Die Uhrmacherei ist da keine Ausnahme. Die Tatsache, dass sie gleichzeitig eine Kunstform mit vielen dazugehörigen Berufen ist, macht die Terminologie nicht einfacher. Wenn man dann noch die Gespräche unter Eingeweihten und die nicht immer eindeutige Kommunikation der Marken hinzufügt, wird die Kluft schnell unüberwindbar. Hier sind also die Schlüssel!
Chronograph, Chronometer: Wo liegt der Unterschied?
Ein Chronometer ist ein Gerät zur Zeitmessung, dessen Genauigkeit von einer unabhängigen Organisation namens Offizielle Schweizerische Chronometerkontrolle (COSC) zertifiziert wurde. Ein Chronograph führt genau die gleiche Messung durch, wird aber nicht von der COSC zertifiziert. Es handelt sich also in beiden Fällen um die gleiche Komplikation, aber die erste garantiert offiziell ein bestimmtes Mass an Genauigkeit, die zweite nicht.
Brauchen Sie eine Lünette?
Die Lünette ist der obere Teil der Uhr, an dem normalerweise ihr Glas befestigt ist. Sie kann in eine Richtung und/oder in die andere Richtung drehbar sein. Je nach Fall spricht man dann von einer ein- oder beidseitig drehbaren Lünette.
Haben Sie "Schleppzeiger" gesagt?
Der Schleppzeiger-Chronograph hat zwei grosse zentrale Sekundenzeiger, die perfekt übereinander liegen. Im Stand, bei 12 Uhr, ist also nur einer davon zu sehen.
Wenn Sie den Chronographen aktivieren, starten beide Zeiger gleichzeitig und bleiben daher übereinander liegen.
Wenn man den Drücker des Schleppzeigers zum ersten Mal betätigt, bleibt nur einer der beiden Zeiger stehen, nämlich der Schleppzeiger. Der andere Zeiger, der Chronographenzeiger, setzt seinen Lauf fort. Auf diese Weise kann eine erste bestimmte, vollständige Zeit gemessen werden, während der Chronographenzeiger, der nicht angehalten hat, weiterhin eine zweite Zeitspanne misst.
Durch erneutes Betätigen des Drückers wird der Schleppzeiger sofort freigegeben, sodass er, wie sein Name schon sagt, den Chronographenzeiger "einholt" und sich wieder mit ihm überschneidet.
Ein dritter Druck wiederholt den Vorgang: Der Schleppzeiger wird angehalten, während der Chronographenzeiger weiterläuft, und so weiter.
Mit einem Schleppzeiger-Chronographen kann man also mehrere aufeinanderfolgende Zeiten messen, die zur gleichen Zeit beginnen, aber zu unterschiedlichen Zeiten enden.
Der GMT ... den existiert nicht mehr
GMT ist die Abkürzung für Greenwich Mean Time. Sie entspricht der Sonnenzeit auf dem Meridian des Greenwich-Observatoriums in England. Ziel: Standardisierung eines weltweiten Zeitbezugspunkts und damit übrigens auch der Deklination relativer Zeiten, die sich darauf beziehen (GMT+1, GMT+2 usw.). So entstand das Prinzip der Zeitzonen, die den Erdball in 24 Zeitzonen unterteilen.
In der Uhrmacherei ist die Bezeichnung GMT weit verbreitet und bezieht sich auf die Fähigkeit einer Uhr, die Uhrzeit in einer anderen Zeitzone anzuzeigen als in der, in der sie sich gerade befindet.
Der Begriff GMT hat jedoch keine wirkliche rechtliche Existenz mehr. Seit 1972 wird er durch UT, Universal Time oder Weltzeit, ersetzt.
Automatisches oder manuelles Aufziehen
In ihrer einfachsten Definition ist eine Uhr mit automatischem Aufzug eine Uhr, die ohne äussere Einwirkung funktioniert: Wenn sie von Hand aufgezogen wird, lädt sie sich allein durch die Bewegung des Unterarms auf, dank des Rotors, den man manchmal auf der Rückseite sehen kann und der bei seiner Drehung kinetische Energie liefert, die das Uhrwerk antreibt. In diesem Sinne ist sie das Gegenteil einer Uhr mit Handaufzug, die von ihrem Besitzer regelmässig aufgezogen werden muss, damit sie funktioniert.
Die Minutenrepetition
Kapazität von Zeitmessern, die die Position der Zeiger akustisch wiedergeben können. Man spricht deshalb von einer 'Repetition', weil das Schlagwerk einfach nur 'wiederholt', was es auf dem Zifferblatt der Uhr 'liest', und zwar auf die 'Minute' genau. Die Stunden werden mit einem Ton geschlagen, die Viertelstunden mit einem anderen und die Minuten mit einem dritten, noch anderen Ton.