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Guide

Die verborgene Kunst der Komplikationen

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Die Welt der Uhrmacherei ist vielleicht die einzige, in der es bei „Komplikationen“ nicht um Probleme geht, sondern um technische Meisterleistungen. Gemeint ist das, was eine Uhr von einem Objekt, das lediglich die Zeit anzeigt, zu einem kunstvollen Werk aus Präzision und Ingenieurskunst erhebt. Doch was genau ist eigentlich eine Komplikation? Lassen Sie uns auf die gängigsten, aber auch auf die aussergewöhnlichsten Komplikationen aus unserem Sortiment und aus der Geschichte der Uhrmacherei zurückblicken.

Kalenderkomplikation

Der Kalender mit höchster Präzision

Ganz einfach gesagt bezeichnet eine Komplikation jede Funktion einer Uhr, die über die reine Zeitanzeige hinausgeht. Schon wenn Ihre Uhr das aktuelle Datum anzeigt, spricht man von einer uhrmacherischen Komplikation. Natürlich gibt es bei jeder Komplikation verschiedene Stufen der Komplexität. Ein höheres Niveau ist erreicht, wenn die Uhr zusätzlich den Wochentag anzeigt – wie bei der Rolex Day-Date, die man auch die „Präsidentenuhr“ nennt. Von einem „Triple Date“ spricht man, wenn das vollständige Datum (Tag, Monat, Jahr) angezeigt wird. Manche Modelle verfügen über einen ewigen Kalender, eine Komplikation, die automatisch zwischen Monaten mit 30 oder 31 Tagen unterscheidet und auch Schaltjahre berücksichtigt.

Stellen Sie sich vor: Im Februar 2024, einem Schaltjahr, zeigte eine Uhr mit dieser Komplikation automatisch den 29. an. Im Februar 2025, keinem Schaltjahr, sprang der Kalender direkt vom 28. Februar auf den 1. März. Solche Uhren folgen der Logik des gregorianischen Kalenders und müssen bis Februar 2100 – einem besonderen Jahr in unserem Kalender – nicht nachgestellt werden. Der ewige Kalender zählt damit bis heute zu den prestigeträchtigsten Komplikationen der Uhrmacherei.

Chronographenkomplikation

Der Chronograph, eine mechanische Meisterleistung

Ein Chronograph ist eine Komplikation, die es erlaubt, eine Kurzzeit unabhängig von der normalen Zeitanzeige zu messen, meist über kleine Hilfszifferblätter erkennbar. Die einfachsten Versionen zeigen Sekunden, Minuten oder Stunden seit dem Start an. Diese Komplikation findet man in vielen Modellen unseres Sortiments, etwa in den Speedmaster- oder Seamaster-Kollektionen von Omega, aber auch in Klassikern wie der Carrera von TAG Heuer oder der Navitimer von Breitling.

Auch hier macht die technische Raffinesse die Uhr zu einem wahren Kunstwerk. Beim Start eines Rennens muss der Chronograph flüssig und reaktionsschnell anlaufen, ohne die normale Zeitanzeige zu stören – und ebenso präzise wieder stoppen. Es ist ein wenig so, als ob in einem Auto zwei Motoren völlig unabhängig voneinander laufen, ohne sich zu behindern. Nur dass sich alles in winzigster Dimension am Handgelenk abspielt – und die Präzision dennoch tadellos bleibt.

Die Herausforderung der Miniaturisierung erreicht ihren Höhepunkt bei der sogenannten Rattrapante-Funktion, die es ermöglicht, zwei Zeiten gleichzeitig zu messen – zum Beispiel die Laufzeiten zweier Athleten, die gleichzeitig starten. Neben ihrem offensichtlichen sportlichen Nutzen stellt diese Komplikation eine technologische Glanzleistung dar.

GMT-Komplikation

Die Komplikationen, die auf Reisen gehen

Reisekomplikationen sind in der Regel nützlich für Menschen, die sich regelmässig in verschiedenen Zeitzonen aufhalten. Sie ermöglichen es, die Uhrzeit mehrerer Zeitzonen gleichzeitig abzulesen. Es gibt zwei Hauptarten von Reisekomplikationen: die GMT (Greenwich Mean Time) ist mit einem zusätzlichen, oft farbigen Zeiger ausgestattet, der sich in 24 Stunden einmal dreht und die Uhrzeit der zweiten Zeitzone auf einer Skala der Lünette oder einem innenliegenden Ring des Zifferblatts anzeigt. Diese Funktion ist ideal für alle, die zwei Zeitzonen auf einen Blick erkennen möchten: Sie landen beispielsweise von Genf kommend in New York, und Ihre Uhr zeigt bereits die Ortszeit an, während der GMT-Zeiger gleichzeitig darauf hinweist, dass es in Genf sechs Stunden später ist und vielleicht schon Nacht. Die zweite gängige Reisekomplikation ist die sogenannte Dual-Time-Funktion. Oft wird sie in Form eines eigenen Hilfszifferblatts mit einem separaten Zeiger dargestellt, der eine 12-Stunden-Umlaufbahn beschreibt. Da der zweite Zeitmesser jedoch nicht mit einer 24-Stunden-Skala verbunden ist, ist es weniger intuitiv, sofort zu erkennen, ob es in der zweiten Zeitzone Tag oder Nacht ist.

Mondphasenkomplikation

Poesie und Eleganz in den astronomischen Komplikationen

Die wohl bekannteste astronomische Komplikation ist die Mondphase. Ikonisch bei Marken wie Jaeger-LeCoultre, Panerai oder Omega, gilt sie als Signatur, die künstlerische Kreativität mit uhrmacherischem Können verbindet. Meist erscheint sie in Form eines halbkreisförmigen Fensters im Zifferblatt, in dem eine kleine Mondscheibe sichtbar wird. Tag für Tag verändert sich ihr Erscheinungsbild, bis sie nach einem Zyklus von rund 29,5 Tagen wieder verschwindet.

Neben der technischen Präzision und der miniaturisierten Darstellung liegt darin auch eine poetische Dimension: den gleichen Mond gleichzeitig am Himmel und auf dem Zifferblatt seiner Uhr zu sehen.

Andere, weniger verbreitete astronomische Komplikationen liefern Informationen über den Unterschied zwischen Sonnenzeit und Zivilzeit oder über die Dauer der Jahreszeiten. Die Verbindung von künstlerischem Ausdruck und mechanischer Innovation erreicht wohl ihren Höhepunkt bei Himmelskarten, die den Sternenhimmel von einem bestimmten Ort der Erde darstellen, oder bei Gezeitenanzeigen.

 

 

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